Coesfeld und LOSLAND
In Coesfeld, gelegen im Münsterland, stand das Leitbild der Stadt im Fokus des LOSLAND Zukunftsrats. Die von den Teilnehmenden erarbeiteten Empfehlungen sollen das von Verwaltung und Politik erarbeitete Leitbild um Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger bereichern. Die aufsuchende Beteiligung ermöglichte eine vielfältige Zusammensetzung des Zukunftsrats.
Termine
Zukunftsrat
3. und 4. September 2022
Ratssaal, Markt 8
Moderierte Veranstaltung mit gelosten Bürgerinnen und Bürgern zu der Frage:
Was bedeutet ein glückliches Zusammenleben in Coesfeld – und was brauchen wir dafür?
Zukunftsforum
11. September 2022, 15 Uhr
WBK, Osterwicker Straße 29
Öffentliche Veranstaltung in lockerer Atmosphäre zur Präsentation der Ergebnisse aus dem Zukunftsrat. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Coesfeld sind eingeladen teilzunehmen.
Wie geht es nach dem LOSLAND Prozess weiter?
In Coesfeld ist nach dem Transferworkshop vor dem nächsten Stammtisch. Neben den regelmäßigen Treffen der Teilnehmenden des Zukunftsrates finden zweimal jährlich Treffen mit der Verwaltung der Stadt Coesfeld statt. Mit dabei ist auch die Bürgermeisterin Eliza Diekmann.
Im Mittelpunkt steht der Austausch über die Umsetzung der Empfehlungen – und die findet an vielen Stellen statt: So fließen die Empfehlungen des Zukunftsrats in das neue Mobilitätskonzept ein. Beim Thema Wohnen beschäftigen sich Mitarbeitenden nun konkret mit der Frage, welche Strukturen geschaffen werden müssen, um alternative Wohnformen (ein Vorschlag des Zukunftsrates) in Coesfeld möglich zu machen.
Auch darüber hinaus zeigt der LOSLAND Prozess Wirkung: Mitarbeitende der Verwaltung bilden sich in Moderationstechniken fort, die im Zukunftsrat verwendet wurden, und entwickeln mit dem neu Gelernten das Format „Stadtdialog“ mit weiter. Für Bürgermeisterin Eliza Diekmann ist klar: Das war erst der Anfang und sie will auch in Zukunft Bürgerräte in Coesfeld einsetzen.
Impressionen von Zukunftsrat und Zukunftsforum
Der Prozessverlauf in Coesfeld auf einen Blick
Wissenswertes über Coesfeld
Im westlichen Münsterland nahe der niederländischen Grenze liegt am Rand der Baumberge die Kreisstadt Coesfeld. Ihre Ursprünge finden sich im frühen Mittelalter. Am Marktplatz im Zentrum der Stadt steht die St. Lamberti Pfarrkirche mit ihrem weithin sichtbaren Turm. In der Kirche befindet sich das über Coesfelds Grenzen hinaus bekannte Coesfelder Kreuz aus dem 14. Jahrhundert. Die Berkel durchfließt die Stadt von Ost nach West vorbei am Walkenbrückentor. Es ist das letzte erhaltene von ehemals fünf Stadttoren der früheren Stadtbefestigung. Im Ortsteil Lette findet sich der Firmensitz des bekannten Unternehmens „Ernstings family“.
Coesfeld, Lette
CDU (18 Sitze), Grüne (9 Sitze), SPD (7 Sitze), Pro Coesfeld (7 Sitze), Aktiv für Coesfeld (2 Sitze), FDP (2 Sitze), Familie (1 Sitz)
Mitarbeitende in der Verwaltung: 288
Die Bürgermeisterin von Coesfeld
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Eliza Diekmann:
Eliza Diekmann, Jahrgang 1986, wurde 2020 als Quereinsteigerin zur Bürgermeisterin von Coesfeld gewählt und erhielt auf Anhieb 67 Prozent der Stimmen. Sie ist die jüngste und erste Rathauschefin ohne Parteibuch in der Geschichte der Stadt Coesfeld. Zuvor arbeitete sie in den Bereichen Journalismus und Unternehmenskommunikation. Seit Beginn ihrer Amtszeit setzt sich Eliza Diekmann für Bürgerbeteiligung ein. Sie ist Mutter von zwei Kindern.
Foto: Simon Thon
Drei Fragen an Eliza Diekmann
Was macht den Beruf als Bürgermeisterin aus?
Alles, was das Leben eines Menschen ausmacht, spielt eine Rolle in meinem Arbeitsalltag. Mein Beruf bietet eine unglaublich hohe Gestaltungsmöglichkeit. Man kann eine Stadtgesellschaft mit prägen, mit voranbringen, mit Dynamiken entfachen und wirklich nachhaltig einen Einfluss darauf haben, wie so eine Stadtstruktur funktioniert und wie Problemstellungen gemeinsam gelöst werden können.
Warum ist Ihnen Bürgerbeteiligung wichtig?
Letztlich ist vor Ort jeder Mensch ein Individuum mit eigenen Vorstellungen. Um das zu erarbeiten, was vor Ort gewünscht ist, müssen wir möglichst viele Menschen anhören, sonst können wir keine passgenaue, zielgerichtete Lösung erarbeiten. Deswegen: Je mehr Beteiligung, desto besser. Wenn auf dem Weg wirklich viele mitgenommen werden, ist die Akzeptanz für Maßnahmen im Nachhinein viel größer.
Was muss sich in der Politik ändern?
Wir schauen immer auf Brüssel, Berlin, und die Länder, wo viele Dinge vorangebracht werden. Aber es sind die vielen Kommunen, die nachher in der Umsetzung gefragt sind. Wir sollten auch bei strukturellen Veränderungen mehr Bottom Up denken: In den kleinen Kommunen starten, daraus lernen und das Gelernte auf Bund und Land übertragen.
Blogeinträge
17.12.2021, Sternstunde der Demokratie – aus dem Stadtrat in Coesfeld
Am 16.12.2021 hat sich der Stadtrat in Coesfeld für einen LOSLAND Prozess entschieden. Im Blogeintrag erzählt Charlotte Bernstorff über die angeregte Diskussion zu Bürgerräten im Haupt- und Finanzausschuss.
Aus der Presse
12.01.2023, Allgemeine Zeitung, Franziska Ix, Zukunftsrat soll weitermachen
Bürgermeisterin Eliza Diekmann ist mit dem Losland-Projekt mehr als nur zufrieden. „Wir sehen da einen großen Mehrwert“, betont sie.
31.12.2022, Allgemeine Zeitung, Detlef Scherle, Der Weg zum Glück
„Losland“-Projekt mündet in konkrete Bürger-Vorschläge
17.09.2022, Allgemeine Zeitung, Franziska Ix, Sonderseite zu LOSLAND in Coesfeld
Gespräch mit vier Bürgerräten zu den Ergebnissen – Interview mit Kathrin Rick aus der Steuerungsgruppe – Drei Fragen an Charlotte Bernstorff von LOSLAND.
12.09.2022, Allgemeine Zeitung, Detlef Scherle, Viele konkrete Antworten auf drängende Fragen
Begeisterung pur stand gestern bei den Besuchern am Ende des „Zukunftsforums“ im WBK, bei dem die Ergebnisse des per Los zusammengestellten elfköpfigen Bürgerrates vorgestellt wurden.
09.09.2022, Allgemeine Zeitung, Franziska Ix, „Machen statt Meckern”
LOSLAND-Projekt: Bürgerrat trägt Sonntag erste Ergebnisse vor. „Mein größter Wunsch ist es, dass der Stadtrat unsere Arbeit sieht und ernst nimmt und sie in politische Entscheidungen einfließen lässt“, äußert Bürgerrätin Sabine Rothe.
03.09.2022, Radio Kiepenkerl, COESFELD: Auftakt Zukunftsrat
Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld bemühen sich SIE bei Zukunftsplänen miteinzubeziehen. Doch oft sind es immer dieselben Menschen, die sich an Umfragen oder Bürgerversammlungen beteiligen. In Coesfeld startet heute mit dem Projekt „LOSLAND“ der Versuch das zu ändern.
23.08.2022, Radio Kiepenkerl, COESFELD: Geloste Bürgerräte
Immer wieder überlegen Städte und Gemeinden wie sie sich weiterentwickeln können. Oft ist es aber schwierig herauszufinden, wenn bei Bürgerbeteiligungen immer nur die gleichen Menschen mitmachen. Das soll das Projekt „Losland“ ändern.
17.08.2022, Allgemeine Zeitung Coesfeld, Mit gelosten Bürgerräten Politik machen, Print erschienen
Beteiligungsverfahren, bei denen die Mitwirkenden per Los bestimmt werden sind in aller Munde. Für alle, die mehr dazu erfahren möchten, veranstaltet die Volkshochschule am Dienstag (23.8.) einen kostenlos Vortrag im WBK mit NRW-Geschäftsführer Mehr Demokratie, Achim Wölfel.
17.08.2022, Billerbecker Anzeiger, Coesfeld und Losland, Print erschienen
Im Juli haben insgesamt 200 Coesfelder, die nach dem Zufallsprinzip ausgelost worden sind, die Einladung bekommen, sich beim Zukunftsrat einzubringen.
21.06.2022, Allgemeine Zeitung, Franziska Ix, Mitgestalten per Losentscheid, Print erschienen
Zufällig ausgewählte Coesfelder sollen an einen Tisch geholt werden, um dich mit der Leitfrage „Was beutetet ein glückliches Zusammenleben in Coesfeld und was brauchen wir dafür“ zu beschäftigen.
15.06.2022, Westfalenspiegel, Jürgen Bröker, Bürgerbeteiligung erwünscht
Die Städte Gütersloh und Coesfeld nehmen an einem Modellprojekt für mehr Bürgerbeteiligung teil. Zukunftsräte sollen dort das Leben in der Stadt mitgestalten.
20.12.2021, Allgemeine Zeitung, Leon Seyock, Losland-Projekt gegen Stimmen der CDU beschlossen – „Es geht um Visionen für unsere Stadt”
Bereits zehn Ratsmitglieder hatten sich zu dem Thema Losland-Projekt zu Wort gemeldet, als Sami Bouhari (SPD) feststellte: „Unter diesen zehn Leuten war bislang eine Frau und einer mit Migrationshintergrund. Das allein ist doch schon Grund genug, das Projekt zu befürworten und verschiedene Menschen an einen Tisch zu holen.“
13.11.2021, Allgemeine Zeitung (Coesfeld), Florian Schütte, Zukunftsrat findet breite Zustimmung
Breite Zustimmung hat es am Donnerstagabend im Haupt- und Finanzausschuss für das Losland-Projekt gegeben. Dabei soll ein zufällig aus der Bürgerschaft geloster Zukunftsrat das Leitbild der Stadt Coesfeld erarbeiten. Lediglich die CDU enthielt sich geschlossen der Stimme, weil noch „viele offene Fragen“ bestünden, wie Fraktionsvorsitzender Gerrit Tranel erklärte.
11.11.2021, Allgemeine Zeitung (Coesfeld), Zukunftsrat soll neues Leitbild erarbeiten
Die Stadt Coesfeld möchte bis Ende 2022 am Losland-Projekt teilnehmen. Dabei werden aus dem Melderegister der Stadt zufällig Personen ausgelost.
Impressionen aus Coesfeld
