Rietschen und LOSLAND
Rietschen ist die östlichste LOSLAND Kommune, gelegen im sorbischen Siedlungsgebiet der Oberlausitz nahe der polnischen Grenze. Im Zukunftsrat konnten lokale Herausforderungen wie der Strukturwandel sowie Ergebnisse aus einem vorherigen Beteiligungsprozess berücksichtigt werden. Die Teilnehmenden erarbeiteten Empfehlungen für ein enkeltaugliches Rietschen und zu der Frage, wie Menschen des Ortes zum Mitreden motiviert werden können.
Termine
Zukunftsrat
November 2022
Moderierte Veranstaltung mit Bürgerinnen und Bürgern zu den Fragen:
Wie können wir gemeinsam Rietschen auch für nachfolgende Generationen so entwickeln, dass ein gutes Miteinander, gute Arbeit und attraktives Wohnen die Menschen hier gern leben lässt?
Wie erreichen wir die Menschen des Ortes, damit sie mitreden?
Zukunftsforum
14.03.2023, 18:00 Uhr im Kino-Café Rietschen
Öffentliche Veranstaltung in lockerer Atmosphäre zur Präsentation der Ergebnisse aus dem Zukunftsrat. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Rietschen sind eingeladen teilzunehmen.
Wie geht es nach dem LOSLAND Prozess weiter?
Weg vom Tagesgeschäft, hin zu den strategischen Fragen, die sich Politik, Verwaltung und Bürgerschaft in Rietschen stellen – das war für Bürgermeister Ralf Brehmer das Ziel des Beteiligungsprozesses in der Strukturwandelkommune.
Die Empfehlungen knüpfen dabei an vorangegangene Dorfentwicklungsprozesse an, sie bestätigen die Arbeit von Politik und Verwaltung und schaffen Akzeptanz für bereits geplante Maßnahmen. Bürgermeister Ralf Brehmer ist überzeugt von den Ergebnissen und sieht diese als Leitlinie für künftige strategische Entscheidungen, etwa bei der Beantragung neuer Projekte und Fördermittel.
Impressionen vom Zukunftsforum
Am 14. März stellten die Teilnehmende ihre Ergebnisse des Zukunftsrats, der bereits Ende 2022 stattgefunden hatte, allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus Rietschen vor. Das kommunale Kino bot Raum für Austausch und Diskussion zu den Empfehlungen zu den zwei Fragen „Wie können wir gemeinsam Rietschen auch für nachfolgende
Generationen so entwickeln, dass ein gutes Miteinander, gute Arbeit
und attraktives Wohnen die Menschen hier gern leben lässt?“ und „Wie erreichen wir die Menschen des Ortes, damit sie mitreden?“
Der Prozessverlauf in Rietschen auf einen Blick
Wissenswertes über Rietschen
Die Gemeinde Rietschen liegt im sorbischen Siedlungsgebiet der Oberlausitz nahe der polnischen Grenze. Sie befindet sich am Nordrand des Naturschutzgebietes Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Durch den Ort fließt der weiße Schöps. Ein wichtiger Gemeinschaftsort in Rietschen ist das Museumsdorf Erlichthof, ein typisches Heidedorf aus dem 19. Jahrhundert mit charakteristischen Häusern aus Schrotholz. Dort können Gäste einkehren, etwas über die Geschichte der Gegend und die wieder heimischen Wölfe erfahren und es finden regelmäßig Feste und Märkte statt. Eine weitere Besonderheit von Rietschen ist der auf dem Gemeindegebiet gelegene Braunkohle-Tagebau Reichwalde.
Altliebel, Daubitz, Hammerstadt, Neuliebel, Rietschen, Teicha
Wir für Rietschen (9 Sitze), CDU (5 Sitze)
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Der Bürgermeister von Rietschen
Ralf Brehmer:
Ralf Brehmer ist 1967 geboren und war viele Jahre lang Bauamtsleiter in Rietschen. 2010 wurde er zum Bürgermeister der Gemeinde gewählt und 2017 im Amt bestätigt. Er ist Parteimitglied der SPD. Ralf Brehmer ist verheiratet und hat zwei Söhne. Freitagabends spielt er gern in der Mannschaft der „Alten Herrn“ Fußball oder man trifft ihn auf einer Joggingrunde durch den Wald.
Drei Fragen an Ralf Brehmer
Was bedeutet Enkeltauglichkeit für Sie?
Der Begriff ist gerade für den Strukturwandel sehr passend. Es geht darum, die Region zu entwickeln: Weg von der Braunkohleverstromung hin zu etwas Neuem – was auch immer das Neue sein wird. Die Rahmenbedingungen sollen klimafreundlich und nachhaltig sein. Unsere Enkel müssen aber auch Lohn und Brot verdienen. Daher bedeutet Enkeltauglichkeit für mich auch eine wirtschaftlich selbsttragende Region.
Warum ist Bürgerbeteiligung Ihnen ein Anliegen?
Ich habe das Gefühl, dass gerade in Ostdeutschland viele Menschen die Mechanismen der Demokratie noch nicht verstehen. Ich sehe hier in der Region einige schwierige Entwicklungen: Angefangen mit Menschen, die den Staat in Frage stellen, bis hin zu den Leuten, die immer dagegen sind und meinen, alles besser zu wissen. Daher die Idee, die Leute vorher zu fragen und verschiedene Meinungen einzuholen. Auch Menschen, die still und zurückhaltend sind, sollten mit einbezogen werden.
Was muss sich ändern in der Politik?
So schlimm, wie es von den Menschen dargestellt wird, die sich besonders laut äußern, ist die Situation aus meiner Sicht nicht. Allerdings hat man viele neue Trends nicht so richtig wahrgenommen – ein willkürliches Beispiel ist der Lehrermangel, vor dem schon vor fünfzehn Jahren gewarnt wurde. In der Politik darf es nicht nur um das Hier und Jetzt gehen, sondern es ist wichtig, auch die Zukunftsperspektiven im Blick zu haben.
Aus der Presse
31.03.2023, Sächsische Zeitung, Sabine Larbig, Warum Rietschen (s)einen Millionär sucht
Die Einwohner selbst überlegten, was ihnen für die Ortsentwicklung wichtig ist. Die Ideen und Wünsch wurden in einem Zukunftsforum präsentiert.
14.03.2023, Sächsische Zeitung, Öffentliches Zukunftsforum
Was aus den Dorfwerkstätten 2020 wurde und wie´s im Ort weiter gehen soll, darüber wird heute im Kino-Café informiert.
11.03.2023, Lausitzer Rundschau, Regina Weiß, Wo liegt die Zukunft von Rietschen?
Die Zukunft von Rietschen in Sachsen soll nicht an den rund 2500 Einwohnern vorbeigeplant werden. Die Diskussion hat in einem Bürgerrat begonnen. Jetzt sind alle gefragt.
10.04.2022, Lausitzer Rundschau, Christian Köhler, Wie die Gemeinde ihre Einwohner besser einbeziehen will
Durchaus kritisch hat der Gemeinderat über ein Bürgerbeteiligungsprojekt in Rietschen diskutiert. Nicht alle sind dafür, am Ende aber setzt sich eine Mehrheit für das Experiment durch.
14.03.2022, Lausitzer Rundschau, Christian Köhler, Mehr Mitsprache – gibt es bald einen Bürgerrat in Rietschen?
Viele Bürger wollen mehr mitreden. In Rietschen hat dazu ein Verein seinen Plan vorgestellt. Mit Hilfe von Bürgerräten könnten Einwohner mehr Mitsprache bekommen.