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Losland Forschung

Wer sind die Menschen, die an Bürgerräten teilnehmen? Wie sind Alter, Bildungsabschluss und ökonomische Situation der Beteiligten? Sind sie alteingesessen oder zugezogen? Würden sie nochmal bei einem Bürgerrat mitmachen? Welche Wirkungen haben Bürgerräte auf die Teilnehmenden? Welche auf Politik und Verwaltung?

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Um diesen und vielen weiteren Fragen auf den Grund zu gehen, hat sich für das LOSLAND Projekt eine Gruppe von Forschenden gebildet. Denn LOSLAND bietet als Modellprojekt für die Erforschung dialogorientierter Bürgerbeteiligung einmalige Voraussetzungen. Diese Begleitforschungsgruppe hat über den gesamten Projektverlauf hinweg Daten gesammelt. Die Aktivitäten zur Datenerhebung umfassten die Beobachtung von beinahe allen Sitzungen der Zukunftsräte, wie auch einzelner Zukunftsforen und Transferworkshops in den Kommunen. Weiter
wurde eine Reihe von Interviews mit Prozessverantwortlichen aus den LOSLAND Kommunen wie Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie zuständigen Verwaltungsmitarbeitenden geführt. Zusätzlich wurden anonyme Fragebögen
erstellt, mit denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der LOSLAND Zukunftsräte vor und nach ihrer Beratung befragt wurden. In 2023 ist eine weitere Befragung der Teilnehmenden zu den Wirkungen der Beteiligungsprozesse aus ihrer Sicht geplant.

Hier gibt es einen Einblick in die im Rahmen dieser Begleitforschung entstandenen und veröffentlichten Forschungsarbeiten.

Einblick in die Forschungsergebnisse

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Die Teilnehmenden der LOSLAND Zukunftsräte – Auswertung der Vorab-Befragung

Ein erster Blick in die Daten für die LOSLAND Publikation zeigt, dass die Teilnehmenden der Zukunftsräte, die an der Befragung teilgenommen haben, aus vielen Bereichen der Gesellschaft stammen. In der Vorab-Befragung, die einen Rücklauf von 69 Prozent der Teilnehmenden erreicht hat, wurden biografische Daten erhoben. Die Schaubilder zeigen eine erste Auswertung dieser Daten für alle LOSLAND Zukunftsräte. Es ist zu erkennen, dass die Diversität der Teilnehmendenschaft insgesamt hoch war. Die Daten verdeutlichen aber auch, dass die Zufallsauswahl keine repräsentativen Gruppen im statistischen Sinne entstehen lässt. Denn nicht alle Menschen nehmen in gleichem Maß die Einladungen zu den Bürgerräten bzw. Zukunftsräten an. So sind z.B. Menschen mit abgeschlossenem Hochschulstudium deutlich stärker in den Zukunftsräten vertreten gewesen als Menschen mit Haupt- oder Volksschulabschluss. Weiter ist interessant, dass von den 42 Prozent der Teilnehmenden, die den zweiten Fragebogen beantwortet haben, eine große Mehrheit nochmals an einem Bürgerrat teilnehmen würde.

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Bürger*innenräte als Instrument zur Vitalisierung der repräsentativen Demokratie? Fallstudie am Beispiel des LOSLAND-Projekts

Pauline Uhrmeister untersucht in ihrer Bachelorarbeit am Beispiel von zwei LOSLAND Kommunen, inwieweit die Einbettung von Bürger*innenräten in das lokale Demokratiegefüge zu dessen deliberativer Demokratisierung beiträgt. Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist die Feststellung, dass die repräsentative Demokratie vor vielfältigen Herausforderungen steht. Bürger*innenräte gelten als ein mögliches Instrument zur Revitalisierung der Demokratie und zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen.

Mit dem Abschluss der LOSLAND Prozesse hat die Datenanalyse, Auswertung und Interpretation mit Blick auf die unterschiedlichen Forschungsvorhaben der Forschenden nun aber erst begonnen. Die geplanten wissenschaftlichen Arbeiten werden in den nächsten Monaten erfolgen und daraus entstehende Veröffentlichungen auf der LOSLAND Projekt-Website zu finden sein.

Gerne verschafft das LOSLAND Team weiteren interessierten Forschenden die Möglichkeit, mit den erhobenen Daten zu arbeiten. Dazu genügt eine Nachricht an: daniel.oppold@rifs-potsdam.de.